Lebensgefahr im Dschungel von Ecuador
Wer das lateinamerikanische Land Ecuador besucht, kommt am Regenwald nicht vorbei. Auch ich nicht. Nach stundenlangen Fahrten am Rio Napo, einem Oberlauf des Amazonas, der dort schon ein paar Donau-Breiten zusammenbringt, erreichen wir die Jungle Lodge, die für ein paar Tage unser (=ein paar Touristen, aus ganz Europa zusammengewürfelt) Heim werden sollte.
Jeden Tag surrt für eine Stunde das Dieselaggregat. Zum Aufladen der Kamera-Akkus und zum Betrieb des Eiskastens – für kaltes Bier zum Abendessen.
Da tut man, was man halt so tut: Beim Anblick einer Vogelspinne im Restaurant der Lodge kreischen die Frauen, die Männer zeigen ihre Spezialobjektive (meins ist länger!) und bannen das Tierchen auf 1.000 Fotos. Und die einheimischen Kinder necken die Spinne durch Finger-Schnippen auf ihr Hinterteil…
Dann wird gewandert. Unter der Führung eines lokalen Guides, der fließend Quetchua, gut spanisch und gebrochen englisch spricht, stapfen wir gummibestiefelt durch den ewigen Wald. Wir bewundern Blätter so groß wie Plakate, umarmen Bäume so dick wie Häuser, verspeisen (!!!) nach Zitrone schmeckende Ameisen und riechen an nach Kirschen dampfenden Tausendfüsslern.
Und da! Plötzlich kehrt Aufregung ein: „This: No touch!“, erklärt der Guide beim Anblick einer (offenbar hochgiftigen) Wolfsspinne, “This no touch! Immediately dead!”