Es ist ein Trend – Couchsurfing. Man bucht sich sein Bett über airbnb, gloveler, housetrip oder wimdu und nächtigt quasi „privat“ in einer Ferienwohnung, einem Zimmer oder seltener tatsächlich auf der Couch des Vermieters.
Die deutsche Hotellerie sieht sich durch den Trend nun bedroht. Denn die Couchsurfer haben durch ihr graues Wirtschaften einen kräftigen Preisvorteil: Sie sehen sich nicht an die hohen Auflagen der Hotellerie gebunden, sind mit einer weit geringeren Service-Erwartungshaltung der Kunden konfrontiert – und zahlen oftmals nicht einmal Steuern. Keine Sicherheitsstandards, keine Sozialversicherung für Reinigungspersonal, keine Kulturabgaben. Dadurch kann der neue Mitbewerb preislich sehr kompetitiv anbieten.
Und die Branche merkt’s. Laut DeHoGa, dem deutschen Hotelverband, werden 87 Millionen Nächtigungen jährlich auf dem grauen Markt lukriert. Vor allem in Großstädten ist dies eine merkliche Konkurrenz für die etablierte Hotellerie. Bei 407 Millionen von der regulären Hotellerie laut Destatis (Deutsches Statistisches Bundesamt) verzeichneten Nächtigungen geht man also von einem Anteil der „Grauen“ von mehr als 17% aus.
Insgesamt wohl ein Effekt des Trends zur Diversifizierung im Urlaubsverhalten – und das, obwohl der Preisvorteil oft nur ein scheinbarer ist. Nächtigungen in Hotels gibt es oft schon viel billiger zu haben als bei Privatleuten.
Den ganzen Artikel von der deutschen Wirtschaftswoche gibt es hier.