Jedes Jahr das gleiche Gemauze: Vorsicht beim Geldwechsel im Ausland! Da sind die Kurse oft sehr schlecht!, heißt es – vor allem aus dem Munde der Sprecher österreichischer Geldinstitute, die in den Reisebeilagen der Tageszeitungen (etwa hier) mahnen. Doch ein kleiner Test zeigt, manchmal wechselt man zu Hause am teuersten…
Mag ja sein, dass man beim Geldwechsel am Urlaubsort bisweilen übervorteilt wird. Es ist jedoch nicht immer so, dass man von der Hausbank am freundlichsten bedient wird. Der folgende Test soll kein generelles Urteil abgeben, außer vielleicht jenes, dass man vor jeder Reise ein wenig recherchieren sollte, wem man sein Geld am liebsten in den Rachen wirft.
Wir planen eine spontane Urlaubsfahrt nach Kroatien an die frühsommerliche dalmatinische Küste. Kroatien ist kein Euroland, und wiewohl der Euro vielerorts akzeptiert wird, wollen wir sicher gehen und ein paar Kunas in bar dabei haben.
Am 6. Juni 2018 erhält man für 100,– Euro bei österreichischen Banken:
Bank Austria: 714,89
Erste Bank/Sparkasse: 721,40
BKS: 718,60
Raiffeisen Steiermark: 719,07
Dazu kommen die teils recht hohen Spesen.
Am gleichen Tag erhält man in einem beispielhaft gewählten Hotel in Dalmatien* inklusive Spesen 718,– Kuna, am Flughafen Split am Schalter der kroatischen OTP Banka 731,50 Kuna und in einer Wechselstube im Stadtzentrum von Zadar sogar 734,– Kuna.
Fazit: Die generelle Aussage der heimischen Banken, die vor hohen Kosten beim Geldwechsel im Ausland warnt (und gleichzeitig suggeriert, man solle doch beim vertrauten Institut wechseln), kann nicht vorbehaltlos hingenommen werden. Vorabinformation ist also alles!
*Hotel Pinija, Petrčane, Gespanschaft Zadar.